Online-Fachforum "Beyond Identity? – Braver Spaces in Zeiten multipler gesellschaftlicher Krisen" des projekt.kollektiv
Das projekt.kollektiv lädt zum Jahresabschluss herzlich zu einem Online-Fachforum am Nachmittag des 02.12.2025 ein (Podium von 14.00 - 16.00h, im Anschluss Gelegenheit zum Austausch in Kleingruppen).
Die Veranstaltung nimmt Fragestellungen rund um das Konzept „Braver Spaces“ in den Blick – also diskriminierungskritischen Räumen, die im Unterschied zu sogenannten Safer Spaces nicht entlang einer (oder mehrerer) spezifischen/r Identitätdimension(en) definiert sind. In Braver Spaces kommen Personen unterschiedlicher gesellschaftlicher Positionierungen zusammen, mit dem Ziel, die eigenen spezifischen Perspektiven in Kontakt mit den jeweils anderen zu bringen. Hierbei werden Inhalte und Interessen miteinander ausgehandelt, mit dem Anspruch, politische, rassismuskritische, pädagogische Ziel- und Handlungsperspektiven zu entwickeln. Gesellschaftliche Machtverhältnisse, Verletzlichkeiten und Diskriminierungsverhältnisse finden hierbei besondere Berücksichtigung.
Braucht es ein verstärktes Augenmerk auf und Angebot an Braver Spaces – insbesondere angesichts der aktuellen politischen Verhältnisse und in Zeiten multipler Krisen? Welche Erfahrungen wurden und werden hier gemacht, und wie stehen sie im Verhältnis zu (Errungenschaften von) Safer Spaces und Empowerment-Prozessen? Was sind die Möglichkeiten, Gelingensbedingungen, aber auch Grenzen für Braver Spaces, in denen gegenseitiges Verstehen, gemeinsames Denken, in Beziehung Treten und Mitgefühl für einander möglich werden? Wie können wir als Teilnehmende und Gestaltende von Braver Spaces es hierbei vermeiden, gesamtgesellschaftliche Dominanzen und Dynamiken zu reproduzieren? Unter welchen Voraussetzungen können Braver Spaces einen Beitrag zur Entwicklung von politisch verorteten Perspektiven und gesellschaftlichen Utopien leisten?
Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir gemeinsam mit den Podiumsgästen und im Austausch mit den Teilnehmenden nachgehen. Im moderierten Zoom-Panel gehen Qassim Alhumayyer, Iven Saadi, Jamie Schearer-Udeh miteinander ins Gespräch. Mehr Informationen zu den Podiumsgästen finden sich weiter unten. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, eigene oder vorbereitete Fragestellungen in separaten Austauschräumen weiter zu verfolgen. Die Veranstaltung findet (primär) in deutscher Lautsprache statt. Wir bemühen uns um eine rassismuskritische, themengerechte und machtsensible Gestaltung der Veranstaltung und sind – auch im Vorhinein – ansprechbar für diesbezügliche Bedarfe und Hinweise.
Die Podiumsgäste:
Quassim Alhumayyer
"Hallo, ich bin Qassim (er/ihm). Ich studiere Soziale Arbeit (B.A.) in Leipzig und engagiere mich seit 2018 in der außerschulischen und politischen Bildungsarbeit. Mit 17 Jahren kam ich Ende 2015 als Geflüchteter nach Deutschland und habe seit meiner Ankunft in verschiedenen Städten gelebt. In meiner Arbeit setze ich Schwerpunkte auf die Themen Intersektionalität, Antisemitismus, Empowerment (für BIPoC), Flucht und (kritische) Männlichkeiten."
Jamie Schearer-Udeh
"Jamie (Schwarz, sie/ihr) ist freiberufliche Trainerin und Beraterin für Rassismus und intersektionale Diskriminierung. Seit über einem Jahrzehnt engagiert sie sich in der Gründung und Unterstützung von Organisationen von Schwarzen Menschen und People of Colour in Deutschland und Europa. Zu ihren Mitgründungen gehören unter anderem das Europäische Netzwerk für Menschen afrikanischer Herkunft (ENPAD) sowie Working On Our Power (WOOP), ein Leadership-Programm für nicht-binäre Personen, cis- und trans Frauen of Colour in Europa. Sie berät außerdem Organisationen in ganz Europa in Fragen von Equity, Zugehörigkeit und systemischem Wandel. Sie unterstützt Teams dabei, Machtdynamiken zu erkennen, diskriminierungskritische Frameworks zu implementieren und nachhaltige Veränderungsprozesse anzustoßen.”
Iven Saadi
"Iven Saadi arbeitet seit vielen Jahren in der politischen Jugendbildung und der Aus-, Fort- und Weiterbildung von u.a. Pädagog_innen. Der Fokus seiner Arbeit mit Fachkräften liegt auf der Stärkung professionellen Handelns im Kontext gesellschaftlicher Vielfalt. Zusätzlich zur Konzeptionierung von und Mitarbeit in länger andauernden Bildungsprojekten, arbeitet er freiberuflich fortbildend und beratend mit den Schwerpunkten diversitätsorientiertes pädagogisches und Verwaltungshandeln, Geschlechterverhältnisse, geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, Rassismus und Antisemitismus, intersektionale Pädagogik und (Bildungs-)Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Neben seinen pädagogischen Tätigkeiten zu diesen Themen berät und begleitet er Organisationen und Institutionen bei diversitätsorientierten Veränderungsprozessen."
Anmeldung
Anmeldung und Kontakt: projekt.kollektiv(at)ida-nrw.de
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