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Queer

Das eigentlich eher negativ konnotierte Adjektiv „queer“ bedeutet im Englischen etwa „abweichend, schräg“ und wurde – ebenso wie das Adjektiv schwul im Deutschen – zunächst als Schimpfwort benutzt, um Personen, die von der gesellschaftlich vorgegebenen Heteronormativität abweichen, abzuwerten. Im Zuge einer positiven Aneignung des Begriffes kam es jedoch zu einer Neubewertung und zu einem Gebrauch des Begriffes durch die zunächst so Abgewerteten selbst – auch hier ähnlich zur Verwendung des Wortes „Schwule“ im Deutschen.

Queer wird heute einerseits als Oberbegriff für Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans*Personen, Inter*Menschen und häufig auch Pansexuelle, Asexuelle, BDSMler:innen und ggf. auch polyamore Menschen gebraucht, die nicht der heteronormativen Vorstellung der Mehrheitsgesellschaft und der in ihr herrschenden Lebensformen entsprechen. In dieser Verwendung ist Queer eine Art Sammelbegriff für LSBTI. Andererseits findet der Begriff im Sinne von "schräg" Verwendung bzw. wird als Selbstbezeichnung für Menschen mit einer von den Vorgaben einer heteronormativ ausgerichteten Mehrheitsgesellschaft bewusst abweichenden Geschlechterrolle, Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung oder Lebensweise benutzt, um damit Protest, Stolz oder Anderssein sichtbar Ausdruck zu verleihen.

Im letzten Zusammenhang tritt der Begriff queer auch im Kontext einer Queerbewegung auf, die eng mit dem Konzept des Queerfeminismus verbunden ist, in dem die Trennung der Identitäten vom Geschlecht bzw. etwas allgemeiner die Dekonstruktion von Identitäten, Kategorien und Lebensmodellen angestrebt wird.

Siehe auch Queer Studies