Dem Afrozensus von 2022 (www.afrozensus.de) zufolge ist Anti-Schwarzer Rassismus eine spezifische Form des Rassismus, die sich in der Herabwürdigung, Entmenschlichung und Diskriminierung Schwarzer Menschen afrikanischer Herkunft äußert. Im Kern spricht Anti-Schwarzer Rassismus den Betroffenen ihre Menschlichkeit ab, erklärt sie für minderwertig und zu wesenhaft Anderen, während er dadurch gleichzeitig das Selbstbild der weißen Dominanzgesellschaft festigt. Anti-Schwarzer Rassismus dient(e) der Rechtfertigung von Versklavung und Kolonisierung und war dadurch eine wesentliche Bedingung für die Herausbildung der westlichen Moderne und des Kapitalismus.
In Deutschland ist Anti-Schwarzer Rassismus ebenfalls seit der Zeit der Versklavung tradiert und durch weitere historische Kontexte (Kolonisierung, Weimarer Republik, Zeit des Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit) geprägt worden. Eine wesentliche Kontinuität besteht, darin dass die Anwesenheit Schwarzer Menschen immer wieder aktiv und nicht nur symbolisch unsichtbar gemacht wurde und wird, z. B. durch Eheverbote, Zwangssterilisierungen, Entzug der Staatsbürgerschaft, Adoption Schwarzer Kinder ins Ausland, Migrationspolitik und Mord.
Siehe auch Blackface