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Whataboutism

Der Begriff Whataboutism leitet sich aus einer englischen Redewendung ab, die mit „Was ist denn mit…?“ übersetzt werden kann. Diese Gesprächsstrategie kann häufig in Diskussionen zum Thema Rassismus beobachtet werden. So wird zum Beispiel beim Adressieren rassistischer Diskriminierung mit dem Hinweis auf andere vermeintliche Diskriminierungserfahrungen reagiert. Dies dient der Ablenkung und Relativierung von Rassismuserfahrungen bzw. Erfahrungen marginalisierter Gruppen.

In diesem Fall stellt Whataboutism einen weißen Abwehrmechanismus dar und bildet eins der unterschiedlichen Reaktionsmuster von white fragility.  

Bei Whataboutism handelt es sich also um ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, bei dem eine kritische Frage oder ein Argument mit einer Gegenfrage erwidert wird, um vom Thema der Diskussion abzulenken. Die anfängliche Aussage wird mit einer Gegenaussage relativiert, die nichts mit der Ursprungsaussage zu tun hat. Durch die Ablenkung leitet das Gegenüber ein neues Thema ein und es soll verhindert werden, dass die Argumente zum ursprünglichen Thema kritisiert werden. Möglichkeiten Whataboutism zu begegnen sind, sich nicht provozieren zu lassen, den fehlenden Zusammenhang zu benennen, auf das Ablenkungsmanöver hinzuweisen und beim eigentlichen Thema zu bleiben.