Racial Profiling meint das Vorgehen der Polizei oder anderer Ordnungsbehörden, bei dem vorrangig BIPoC* kontrolliert werden, ohne dass es konkrete Beweise oder Verdachtsmomente gäbe, die diese Kontrollen rechtfertigen würden. Diese Praxis ist zwar in Deutschland verboten und wird seitens der Regierung dementiert, findet aber trotzdem immer wieder statt, etwa in Grenznähe, wenn nach illegalisierten Menschen gesucht wird. Dahinter steckt die rassistische, durch das Erfahrungswissen der betreffenden Institution und gesellschaftliche Stereotype scheinbar gerechtfertigte Annahme, dass BIPoC* Menschen eher zu Kriminalität neigen würden bzw. nicht dazu berechtigt seien, sich an öffentlichen Orten aufzuhalten und frei zu bewegen. Bei Kontrollen in Grenznähe wird zudem impliziert, BIPoC* könnten keine deutschen Staatsbürger:innen sein. Bei den Betroffenen entsteht so ein Gefühl des Ausschlusses und der Nicht-Zugehörigkeit. Das Vertrauen in staatliche Institutionen wird geschwächt, da der Eindruck entsteht, die Polizei existiere vorrangig zum Schutz weißer Menschen und zur Kontrolle und Machtausübung über nicht-weiße Menschen.
Siehe auch Ethnisierung, Institutioneller Rassismus und Rassifizierung