Homonationalismus bezeichnet die Vereinnahmung von LGBTQIA*-Rechten für nationalistische Ziele durch rassistische Argumentationen. Homonationalistische Argumentationen behaupten einen natürlichen Unterschied zwischen sexuell-übergriffigen, frauen-, trans*- und homofeindlichen, gewalttägigen und unterdrückenden „Anderen“ und einem fortschrittlichen, demokratischen und toleranten (meist) nationalem „Wir“. Das führt einerseits für BIPoC* zu einem Anpassungsdruck, sich von ihrer zugeschriebenen „Kultur“ oder (vermeintlichen) Religion abzugrenzen, um als Teil des „Wir“ vorläufig akzeptiert zu werden. Andererseits erhalten queere Menschen das Angebot, sich als anerkannter Teil des nationalen „Wir” fühlen zu können, solange sie sich von BIPoC* abgrenzen. Homonationalismus wird z.B. herangezogen, um strengere Regeln für die Einwanderung aus bestimmten Ländern zu rechtfertigen, oder BIPoC* aus LGBTQIA*-Community auszugrenzen. Homonationalismus stellt eine Erweiterung des Konzepts der Homonormativität dar.
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Homonationalismus