Solidarische Wünsche und Grüße aus dem projekt.kollektiv an die ju:an Praxisstelle

Aktuelles projekt.kollektiv

Bei einem Wochenendseminar im Rahmen der „Qualifizierungsreihe für junge Multiplikator*innen der rassismuskritischen Jugendbildungsarbeit im Kontext Migration und Flucht“ des projekt.kollektiv wurde nach einem Workshop der "ju:an" Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit (Amadeu Antonio Stiftung) in der Seminargruppe thematisiert, dass die Weiterförderung dieser Praxisstelle in der neuen Förderphase von „Demokratie Leben!“ derzeit akut gefährdet ist. Dies stieß in der Seminargruppe wie bei den Projektreferent*innen auf großes Unverständnis und gemeinsam mit den Teilnehmer*innen der Qualifizierungsreihe wurden daher solidarische Wünsche und Grüße gesammelt, die wir als Offenen Brief mit den besten Wünschen aus unserer Fachstelle an die ju:an Praxisstelle verschickt haben.

„Die Kooperation mit ju:an im Rahmen unserer diesjährigen ‚Qualifizierungsreihe für junge Multiplikator*innen der rassismuskritischen Jugendbildungsarbeit im Kontext Migration und Flucht‘ war für die Arbeit des projekt.kollektiv (IDA-NRW) auf fachlich-pädagogischer Ebene unheimlich wertvoll und bereichernd. Besonders die Impulse in der Konzeptionierungsphase der Qualifizierungsreihe sowie ein Tagesworkshop von Kiana Ghaffarizad im Kontext des Moduls zum Thema Antisemitismuskritik haben uns – und auch die Teilnehmer*innen unserer Qualifizierungsreihe – sehr beeindruckt. Kiana Ghaffarizad hat im Workshop komplexes fachliches Wissen über Antisemitismus sowie rassismus- und antisemitismuskritische Perspektiven zu gesellschaftlichen Zusammenhängen auf eine an den Fragen, Bedürfnissen und Lebensrealitäten der Teilnehmer*innen orientierte Weise zur Verfügung gestellt und so nachhaltige (Selbst-)reflexionsprozesse ermöglicht und angestoßen. Den Teilnehmer*innen war es so möglich, komplexe Zusammenhänge nicht nur analytisch, sondern auch auf einer persönlichen Ebene zu begreifen und bisherige Sichtweisen und Leerstellen zu hinterfragen. Es gibt in Deutschland wohl nur wenige vergleichbare Fachstellen, die das praktische Zusammendenken von Rassismuskritik und Antisemitismuskritik für die Jugend(bildungs)arbeit so konsequent vorleben – und inhaltlich wie pädagogisch derart überzeugend vermitteln. Daher ist es für uns, insbesondere vor dem Hintergrund eines bedrohlich gewachsenen und offen zutage tretenden gesamtgesellschaftlichen Antisemitismus, und unter dem Eindruck der jüngsten Geschehnisse in Halle, völlig überraschend und absolut unverständlich, dass die weitere Förderung von ju:an und damit die Fortsetzung ihrer hervorragenden Arbeit derzeit akut bedroht ist. Wir wünschen der Praxisstelle ju:an, dass sie die sehr wichtige und erfolgreiche Arbeit auch in den kommenden Jahren fortsetzen kann und wir hoffen, dass sich für uns auch in Zukunft weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit ergeben werden.“

Kolja Koch und Cecil Arndt, Referent*innen des projekt.kollektiv (IDA-NRW)

 

Der Offene Brief mit den gesammelten solidarischen Wünschen und Grüßen der Seminargruppe steht für Interessierte auch zum Download bereit.