Dokumentation des Fachtags „Was geht mich das an? Die Schwierigkeit Antisemitismus zu thematisieren“

Aktuelles

6. März 2018 in Münster

Antisemitismus im Alltag zu thematisieren, fällt nicht leicht. Gerade in Deutschland bestehen aus historischen Gründen besondere Berührungsängste mit dem Begriff. Auf die Thematisierung von Antisemitismus folgen daher häufig extreme Abwehrreaktionen nach dem Motto „Ich bin doch kein Nazi!“. Dahinter steht letztlich die falsche Vorstellung, Antisemitismus sei ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte oder ein Alleinstellungsmerkmal der Nationalsozialisten oder Rechtsextremen. Es fehlt an Bewusstsein, dass Antisemitismus ein sowohl gesamtgesellschaftliches als auch (stets) aktuelles Problem ist, das sich alltäglich in der Schule, der Jugend- und Sozialarbeit und der Aus- und Weiterbildung von Lehr- und Fachkräften niederschlägt.

Doch wie kann eine antisemitismuskritische Bildungsarbeit in diesen Bereichen aussehen, die sich sowohl mit der Geschichte als auch der Aktualität des Antisemitismus in Europa auseinandersetzt? Wie können verschiedene Zielgruppen und somit verschiedene Formen des Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft angemessen thematisiert werden. Und welches Wissen benötigen Fachkräfte für den pädagogischen Umgang mit Antisemitismus?

Im Rahmen der Tagung ging es sowohl um das Erkennen und Benennen gegenwärtiger Phänomene von Antisemitismus sowie um Fragen des Umgangs mit Antisemitismus in der pädagogischen Praxis.

Die Fachtagung diente als Forum für Diskussion und Austausch zwischen Praktiker_innen aus der Jugendbildungs-, -sozial- und -verbandsarbeit, dem Jugendschutz, der politischen Bildungsarbeit und der Schule.

IDA-NRW organisierte die Tagung in Kooperation mit dem LWL, der AJS und dem LJR NRW.

Der detaillierte Programmverlauf des Fachtages findet sich hier.
Im Folgenden stehen die Präsentationen bzw. Zusammenfassungen der Vorträge und Workshops zum Download zur Verfügung.