Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus
Kaddor, Lamya; Fischer, Henriette; Pfaff, Nicole: Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus. Hrsg. vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassimusarbeit in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf, Eigenverlag 2020, 47 Seiten
Antimuslimische Einstellungen sind in Deutschland weit verbreitet. Davon zeugt die Normalisierung der politischen und medialen Thematisierung der (Nicht-)Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland. Die Erfolge rechter und rechtspopulistischer Akteure belegen die Anschlussfähigkeit antimuslimischer Positionen im Mainstream. Laut des „Religionsmonitors“ der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2019 empfindet mehr als die Hälfte der Befragten (52%) in Deutschland den Islam als bedrohlich.
Täglich werden Muslim*innen zu „Anderen“ gemacht. Sie erleben Benachteiligungen im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche und werden zunehmend Opfer von tätlichen Übergriffen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt hängt entscheidend davon ab, wie es gelingt, antimuslimischem Rassismus entgegenzuwirken. Notwendig hierfür sind politische Bildungsangebote zur Sensibilisierung für und zum Abbau von antimuslimischem Rassismus, die gleichzeitig die Vielfältigkeit der Lebens- und Glaubensrealitäten von Muslim*innen in Deutschland vermitteln. Gemessen an der Virulenz des Problems sind solche Bildungsangebote allerdings noch rar. Die hier vorgelegte Broschüre „Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus“ stellt mit dem in ihr entwickelten Präventionszirkel gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus einen Schritt dahin dar, diese Lücke zu füllen. Eingebettet hierin ist eine Bestandsaufnahme von bisher entwickelten Konzepten und Materialien, auf die weiter aufgebaut werden kann.
Das Entstehen der pädagogischen Module geht auf das Projekt „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“ (www.islam-feindlichkeit.de) zurück, in dem untersucht wurde, wie sich nicht-muslimische junge Menschen auf den Islam und auf Muslim*innen beziehen. Das Projekt griff das Phänomen der Islamfeindlichkeit und des antimuslimischen Rassismus als Erfahrungsraum und Einstellung junger Menschen auf. Zuerst wurden systematisch Formen, Facetten und biographische Zusammenhänge von Islamfeindlichkeit im Jugendalter beschrieben. Anschließend wurden Bedingungen des Vorkommens, der Verbreitung und der sozialstrukturellen Bedingungen von Islamfeindlichkeit geklärt. Abschließend wurden pädagogische Handlungsansätze für die schulische und außerschulische Präventionsarbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus entwickelt.
Die Broschüre kann hier als PDF heruntergeladen werden und/oder über das Bestellformular bestellt werden (maximale Bestellmenge drei Exemplare).