Glossar

Im Glossar werden Begriffe aus den Themenfeldern Rassismus, Antisemitismus, Rassismuskritik, Rechtsextremismus und allgemeinen Diskriminierungsformen erklärt. Falls Ihnen ein Änderungsbedarf auffällt, Sie eine Erweiterung oder Ergänzung haben, wenden Sie sich gerne über Kontakt an uns.
Das Glossar wurde teilweise von IDA-NRW und IDA e.V. erstellt.

Linguizismus

Linguizismus ist nach Inci Dirim (2010, 91f.) „eine spezielle Form des Rassismus, die in Vorurteilen und Sanktionen gegenüber Menschen, die eine bestimmte Sprache bzw. eine Sprache in einer durch ihre ‚Herkunft‘ beeinflussten spezifischen Art und Weise [z. B. mit einem Akzent] verwenden, zum Ausdruck kommt. Linguizismus erscheint als ein Instrument der Machtausübung gegenüber sozial schwächer gestellten Gruppen mit der Funktion der Wahrung bzw. Herstellung einer sozialen Rangordnung. Die Sprache einer Elite wird dabei zur Norm erhoben; die sprachlichen Merkmale der darunter platzierten gesellschaftlichen Gruppen abgewertet. Das Erreichen bestimmter gesellschaftlicher Positionen ist an die Assimilation an die sprachliche Norm geknüpft, deren Realisierung u. U. durch Vorenthaltung von Möglichkeiten die Normsprache zu erwerben, verunmöglicht wird.“

Linguizismus äußert sich in verdeckten Formen, z. B. in abwertenden Witzen und einer „possenhaften Darstellung des ethnolektalen Deutschgebrauchs“ (Dirim 2010, 99), und in offenen Formen, z. B. in Maßnahmen, die den Gebrauch einer bestimmten Sprache in der Öffentlichkeit unterbinden sollen. Wenn an Schulen verboten wird, eine bestimmte Sprache zu sprechen, oder das Gebot erlassen wird, nur Deutsch zu sprechen, ist dies als offener Linguizismus – und d. h. als rassistisch – einzustufen.

Siehe Nationalismus, Neo-Linguizismus, Rassifizierung

Lookismus

Siehe Bodyismus

LSBTI / LSBTIQ

Diese deutsche Abkürzung existiert in unterschiedlichen Buchstabengruppen. Das L steht für Lesben, das S für Schwule, das B für Bisexuelle, das T für transidente, transgender und transsexuelle (zusammengefasst auch: trans*-) Personen (daher oft auch als T* geschrieben), das I für Intersexuelle/Intergeschlechtliche (gelegentlich auch als I* geschrieben) und Q für queere Personen. Der Begriff Queer wird in dieser Aufzählung häufig als Auffangkategorie für weitere von der Heteronormativität abweichende Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen gebraucht. Gelegentlich wird die Abkürzung um die Buchstaben A für Asexuell und Q für Questioning (wörtlich: fragend, etwa: auf der Suche nach einer Bezeichnung oder Ausprägung bezüglich der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität) zu LSBTIQAQ ergänzt. Im Englischen wird dementsprechend die Abkürzungen LGBTI/LGBTIQ(AQ) verwendet, bei der das G für Gay(s) steht. Die Abkürzung fasst Personen zusammen, die nicht der mehrheitlichen sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität entsprechen oder in Bezug auf diese Kategorien unsicher oder uneindeutig sind.